Montag, 22. Februar 2016

Offline-Life

Dies ist der Post, den ich schon lange vorbereitet habe, aber leider nie hochladen konnte, weil das mit den Bildern von meinem Handy aus nicht so schön klappt:

Lange nicht wirklich gemeldet, dafür hart gearbeitet :)

Unsere erste Nacht im Hostel als wir in Australien angekommen sind verlief ganz gut, habe ganz okay geschlafen und danach haben wir unser Luxus Frühstück genossen



Am Donnerstag (04.02.) sind wir viel durch Sydney spaziert, waren im Sydney Tourist Information Center um zu sehen was wir alles noch an Action erleben wollen, sind wirklich viel durch Sydney spaziert (!), und sind die Harbour Bridge entlang gegangen. Leider war es relativ windig und auch nicht wirklich sonnig aber es war trotzdem ein schöner Tag an dem wir einfach alle Eindrücke mal aufgenommen haben und relativ planlos alles auf uns haben zukommen lassen.



Am Abend haben wir uns dann ein leckeres halbes Hähnchen mit Potatoe Wedges geholt und ein schönes Fleckchen in unserem Hostel (Sydney Backpackers Hostel) entdeckt. Ganz oben hatte es eine kleine Terrasse von der aus man ganz cool auf die noch beleuchteten Hochhäuser schauen konnte. Dort haben wir dann das Hähnchen verputzt und uns die kühle Luft um die Ohren pfeiffen lassen.




Leider konnte ich in der Nacht im Hostel überhaupt nicht schlafen, da wir einen neuen Mitbewohner in unserem Zimmer hatten. Ich habe noch nie jemanden soo laut schnarchen hören! Und ich habe schon öfter Leute schnarchen hören!

Sowieso waren die Menschen im Hostel ganz anders als wir erwartet hatten. Viele aus unserem Zimmer lagen irgendwie fast den ganzen Tag im Bett (mehr hat man für sich ja nicht in dem 14-Mann Zimmer) und haben an ihrem Handy oder ihrem Laptop gespielt. Wieso?? Wenn das mal vorkommt, weils einem nicht gut geht oder so, okay... Aber ständig? Die haben sich mit mehreren Bettlaken in den unteren Betten der Hochbetten eine richtige Höhle gebaut und sich wirklich dort verkrochen. Nora und ich waren in den zwei Tagen die wir da waren eigentlich ständig draußen und evtl. mal im Aufenthaltsraum um etwas zu essen. Auch mit dem "Hi" hats bei kaum einen funktioniert... Selbst wenn wir zuerst gegrüßt haben, kam oft nichts zurück. Komisch, oder? Gerade in solchen Hostels hätte ich mir das anders vorgestellt... Vielleicht hatten wir aber auch eine schlechte Zeit und vor allem ein schlechtes Zimmer erwischt...  Möchte nicht alle Hostels und alle Menschen die in Hostels übernachten madig reden :-P

Am nächsten Morgen haben wir uns nach dem Frühstück fertig gemacht und unsere Sachen gepackt. Wir sind dann mit dem Zug 🚉  2h30min für schlappe $5,81 nach Blackheath in die Blue Mountains gefahren. Dort hatten wir von Deutschland aus einen ersten Job "ergattert".






Wir haben uns vor ein paar Monaten bei dem WWOOF-Programm (willing workers on organic farms) angemeldet. Wenn man durch dieses "wwoofing" einen Job findet, bekommt man für diesen kein Geld sondern "nur" Kost und Logie.


Unser Job war in den Centennial Glen Stables hinter den Blue Mountains bei Jim und Judith.


Die Landschaft dort war das komplette Gegenteil zu Sydney. Ganz ruhig, viel viel viel freies Feld, nur Feldwege keine festen Straßen, und außer Jims Farm (30 min mit dem Auto vom kleinen Blackheath Bahnhof) und die Farmen seiner zwei Brüder, die aber auch mit dem Auto 20 min weit weg liegen, war dort NICHTS! Gar NICHTS!
Aber es war so wunderschön...










An dem Freitag an dem Jim uns abgeholt hat mussten wir noch nicht arbeiten. Er hat uns um 15:00 Uhr am Blackheath Bahnhof abgeholt und dann sind wir ca. 30 min. mit seinem Truck zu seiner Farm gefahren.
Dort hat er uns dann gezeigt wo wir leben & Co.

Jim und seine Frau Judith haben ein Haus, in dem sie und ihre Hunde und Katzen leben + ein großes Grundstück + einen Pferdestall + eine riesen große Weide für ihre 55 Pferde und den Pferden die Privatpersonen gehören, auf die sie aber quasi "aufpassen".

Wir haben in einem kleinem Caravan mitten im Stall gelebt. Es war schön sein eigenes kleines Heim zu haben, und sich die Nachtruhe nicht mit weiteren 12 Leuten teilen zu müssen.






Die Pferde waren Nachts nicht im Stall, die sind eigentlich immer draußen auf ihrer riesigen Weide, sie kommen nur Samstags und Sonntags rein, da an den beiden Tagen alle Pferde einmal geritten werden müssen. An Wochentagen kommen immer so viele Pferde morgens in den Stall, wie für die Kunden für diesen Tag benötigt werden.

In unserem Caravan hatten wir ein kleines Schlafzimmer mit zwei Hochbetten. Nora und ich haben jeweils unten geschlafen, oben die Fläche haben wir als Ablage für unsere Klamotten und Rucksäcke genutzt.
Dann gab es ein Wohnzimmer, in dem ein Esstisch mit vier Stühlen stand, ein Waschbecken, ein Spiegel mit Ablagefläche für unsere Kosmetik- und Hygieneartikel und eine Couch. Diese Couch war eigentlich ein Bettgestell, auf dem eine der Matratzen, auf der wir jetzt schlafen, am Anfang lag. Zuerst haben wir uns gewundert warum die gemachten Betten in zwei Zimmern sind, also einmal im Schlafzimmer und einmal im Wohnzimmer. Aber es kommen ja nicht immer alle "Woofer" zusammen, manche kennen sich vielleicht vorher gar nicht. Und dann möchten die bestimmt nicht direkt im selben Zimmer schlafen :-)
Naja auf jeden Fall haben wir dieses Bettgestell im Wohnzimmer dann mit zwei kleineren Matratzen von den Hochbetten belegt. Diese sind aber leider einzeln zu klein, und zu zweit zu groß und standen dann also an beiden Seiten über. Hätten wir uns also dort hingesetzt, wären wir direkt mit Matratze auf dem Boden gelandet :-D von daher war es einfach auch nur eine Ablagefläche für uns...

Gebraucht haben wir die Couch sowieso nicht. Wir hatten zwar einen DVD-Player 📀 und auch viele DVDs von Filmen die ich gerne mal sehen würde, aber irgendwie fehlte einfach die Zeit...

Morgens sind wir immer zwischen 7 und halb 8 aufgestanden (manchmal hab ichs auch erst um acht geschafft 😂), haben uns fertig gemacht und sind dann ran an die Arbeit. Da Nora meistens ein paar Minuten früher aus dem Bett gekommen ist, war sie so lieb und hat Frühstückseier und einen Kaffee vorbereitet. War schön das morgens ab und zu gemacht zu bekommen. Hätte ich zu Hause in Deutschland auch nichts gegen......... 😊

Gearbeitet haben wir dann meistens von zwischen 8:20 und 9:00 bis 17:00 Uhr. Wenn mal gerade ein paar Minuten Luft war haben wir zu Mittag gegessen. Entweder etwas Leftover vom letzten Abend oder Nudeln die ruckzuck mit ein bisschen kochendem Wasser fertig waren. 
Zur Arbeit zählte alles mögliche:

- Natürlich Pferde reinholen

- Satteln

- Trensen (sagt man doch so, oder?)

- füttern

- Futtereimer vorbereiten

- Futtervorräte auffüllen

- mit Kunden ausreiten

- an Samstagen und Sonntag gucken dass alle Pferde mind. einmal geritten wurden

- Pferde sauber halten

- Stall & Toiletten sauber halten

- Rasen mähen

- den Boden der Heuballen mit der Axt abhacken, da dieser auf dem Boden stand

- Tische mit einer Drahtbürste schrubben und mit Öl besprühen

- Wände mit Sandpapier bearbeiten, damit wir sie streichen können

- streichen

- Gärten umgraben und Sträucher ausreißen

- Rohre aus der Erde baggern (Jim hat gebaggert, ich geschüppt :D) und ersetzen

- Enten, Hase, Gänse, Hühner, Ponys und Miniaturpferde (noch kleiner als Ponys), Schafe und das Schwein füttern

- das super geniale Cow-Chasing 💗 (das haben wir Samstag morgen übrigens nochmal gemacht. Diesmal mit 8-10 Leuten. Und wir haben es auch geschafft 😊. Also was galoppieren, springen und dabei Kühe anschreien und treiben angeht, sind wir jetzt Profis 😂)

- am Abend haben wir für uns gekocht (Montags wurde von Judith eingekauft und wir konnten ihr alles auf den Einkaufszettel schreiben, was wir haben wollten. Also gab es jeden Abend frisches, leckeres, selbstgekochtes Essen 🙌)

- spülen


















Zum duschen Abends mussten wir hoch zu Jims und Judiths Haus, gekocht haben wir in einem Container im Stall der einen Herd hatte.
Unsere Toiletten waren in einem Container außerhalb des Stalles, die auch die Kunden benutzt haben.

Wirklich fertig für den ganzen Tag waren wir dann meistens zwischen 21:30 und 23:00 Uhr. Jenachdem ob Abends Sunset-Rides (Ausritt beim Sonnenuntergang) waren oder nicht.

Und dann sind wir auch hundemüde ins Bett gefallen und meistens sofort bis zum nächsten Morgen eingeschlafen.
(Daher -> leider keine Zeit für die ganzen tollen DVD's)

Abschließend kann ich sagen, dass die Centennial Glen Stables in einem wunderschönen Fleckchen in Australien liegen und die Tiere dort das wunderbarste Leben führen, das man sich für ein Tier nur vorstellen kann. ALLE Tiere (auch die Kühe 😂).
Ich bin sehr froh, dass wir dort für eine Zeit arbeiten durften und freue mich über all die netten Leute die ich dort kennengelernt habe. Alle sind super freundlich, hilfsbereit und ich werde bestimmt noch oft daran zurückdenken!

DANKE!




PS: lest euch bitte auch Noras Blog durch (findet ihr rechts bei mir in der Spalte)! Wir ergänzen uns was das Schreiben angeht ziemlich gut, da wir vom Schreibtyp her sehr unterschiedlich sind. Nora schreibt auch viele Gedanken und Gefühle auf. Wir denken sowieso meistens das gleiche... Von daher treffen unsere Posts immer auf beide zu und ergänzen sich wunderbar 😇

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